Die kleine
Willkommensfeier für Marty ist nun eher zu einer Party für Brad
geworden, der nun allen ganz stolz von seinem bevorstehenden Job als
Rennfahrer erzählt und sich dabei auch ein bisschen aufspielt
(„Natürlich mussten die mich nehmen – ein toller Fahrer wie
ich.“). Nur Matha und Tim scheinen wenig begeistert zu sein. Tim
zieht sich, nur von Tobias bemerkt, zurück. Matha steht in der Ecke
und nippt an ihrem Glas, wobei sie Brad beobachtet. Marty gesellt
sich zu ihr.
„Du scheinst dich nicht
wirklich für ihn zu freuen, hm?“
„Wie könnte ich? Für
ihn scheint es ja super zu laufen. Ganz egal, was dabei auf der
Strecke bleibt. Er scheint dabei ganz zu vergessen, daß unsere Ehe
immer noch in einer kleinen Krise steckt.“
„Vielleicht solltest du
es ihm sagen.“
Matha schaut Marty an.
„Wenn er es nicht von selbst bemerkt...ist es anscheinend nicht
mehr wichtig für ihn.“
Sie stellt ihr Glas ab und
verlässt den Raum.
Thorsten hat seine
Retterin zum Abendessen überredet und versucht herauszufinden, wieso
sie so einfach verschwunden sei.
„Es war wirklich nicht
einfach sie ausfindig zu machen, Frau Schiller.“
„Larissa. Frau
Schiller...das klingt so alt.“ lacht sie, wobei sie den Mund noch
voll hat, was Thorsten etwas skeptisch beäugt. „Ich war nicht in
der Stadt...Geschäfte weißt du?“
„Ähm..okay. Was machen
sie...du denn so beruflich?“
„Ich bin Künstlerin.
Ich dachte, das sieht man.“ lacht sie erneut.
„So? Auf welchem
Gebiet.“
„Ich male.“
„Oh. Kenne ich
vielleicht eines deiner Werke?“
„Aber bestimmt sogar.“
Sie überlegt kurz und grinst dann. „Vielleicht zeige ich sie dir
morgen einfach mal.“
Sarah und Ned
sitzen in der Bibliothek und er versucht ihr seine Strategie zu
erklären, wie er Claudia helfen will. Sie hängt dabei an seinen
Lippen ohne wirklich zu hören, was er sagt.
„Was hältst du davon?“
„Wie?“ schreckt sie
aus ihren Gedanken hoch. „Oh...sehr gut. Wirklich. Ich denke,
Claudia tut gut daran dir zu vertrauen.“
„Danke.“ Er schaut aus
dem Fenster hinaus und scheint plötzlich traurig an Susi denken zu
müssen.
Sarah bemerkt das und geht
zu ihm, legt ihm eine Hand auf die Schulter.
„Alles in Ordnung mit
dir?“
„Ja...“
„Du bist ganz
verspannt.“ sagt sie und beginnt ihn zu massieren, was er sichtlich
genießt. Doch dann löst er sich aus ihrem Griff. „Es...ist spät
geworden. Ich muss morgen früh zum Gericht.“ er lächelt Sarah an.
„Danke dir und schlaf gut.“ Dann geht er und sie schaut ihm
seufzend lächelnd nach.
Mick findet Matha
im Arbeitszimmer.
„Hier steckst du. Wieso
hast du dich so schnell verzogen?“
„Ich habe noch zu tun,
wie du siehst.“
„Jetzt noch?“ Mick
kommt näher und sieht, daß die Unterlagen die Matha vor sich hat
nicht wirklich bedeutsam sind. „Was ist wirklich los? Geht es um
die Firma?“ Kurze Pause. „Es geht um Brad. Du willst nicht, daß
er nach Monte Carlo geht.“
Matha springt auf und
starrt aus dem Fenster.
„Hast du Angst, daß ihm
etwas passieren könnte?“
Matha dreht sich
schwungvoll um. „Ich habe eher Angst, daß unserer Ehe etwas
passieren könnte.“ faucht sie, kneift dann die Augen zu und
seufzt. „Verzeih mir, Mick. Es ist nur...es ist noch nicht so lange
her, da ist er einfach abgehauen ohne um unsere Beziehung zu kämpfen.
Und jetzt glaubt er, alles wäre in bester Ordnung und will schon
wieder weg. Und wer weiß wie lange es dieses Mal dauern wird, bis
ihm einfällt, daß er hier eine Familie hat, die ihn braucht. Und
dabei spreche ich nicht einmal zu sehr von mir...was ist mit seinem
Sohn, den er seit Wochen vernachlässigt.“
„Hast du mit Tim mal
gesprochen, was er davon hält?“
„Er tut so, als wäre
alles okay für ihn, aber ich spüre, daß Tim seinen Vater sehr
vermisst.“
„Dann solltest du es
Brad sagen.“
„Ihm sagen, was er
eigentlich selbst am Besten wissen sollte?“
„Matha. Jetzt wirst du
aber kindisch. Wenn ihr nicht miteinander redet...wohin soll eure Ehe
dann führen?“
Ein Butler tritt ein und
sagt, daß Mick ein Gespräch hat. Mick lässt es ins Arbeitszimmer
stellen und nimmt es dort an.
„Thorsten. Das ist ja
eine Überraschung.“
Matha verdreht etwas die
Augen und verlässt das Zimmer. Mick will sie noch aufhalten, doch
wird dann von Thorstens Nachricht so verblüfft: „Was? Ernsthaft?“
Chris und Julie
genießen einen Spaziergang Arm in Arm durch einen Park. Sie kann es
immer noch nicht glauben, daß sie endlich offen zusammen sein
können. Er wirkt dabei nicht ganz so zufrieden, wegen seiner
Arbeitslosigkeit, aber sobald sie ihn anschaut, überspielt er es mit
einem Lächeln oder einem Kuss. Dann berichtet sie von ihrem
Zusammentreffen mit Frau Haller.“
„Das hast du nicht
wirklich gesagt?“
„Doch. Und du hättest
ihr Gesicht mal sehen sollen.“ lacht sie. „Ich bin so glücklich.
Und wenn morgen die Ferien beginnen, dann haben wir endlich Zeit für
uns.“
Sie küssen sich. Dann
drückt sie ihren Kopf auf seine Brust und sie gehen weiter wobei
Chris erneut etwas traurig aussieht.
Es ist spät und
Alex sitzt immer noch in ihrem Büro. Igor fragt sie, ob sie nicht
bald Feierabend machen will.
„Ich muss erst diese
Entwürfe überarbeiten. Verdammt!“ Sie zerknüllt ein Blatt und
wirft es zu einer Menge anderer die auf dem Boden liegen. Igor
beginnt diese aufzuheben.
„Ich verstehe das
einfach nicht! Ich habe die beste Designschule der Welt besucht und
trotzdem schaffe ich es nicht eine vernünftige und gewinnbringende
Kollektion aus dem Hut zu zaubern.“ ärgert sich Alex, wirft ihren
Stift auf den Tisch und beginnt auf und ab zu laufen.
„Vielleicht nur, weil
sie sich nicht ausruhen.“
„Unsinn! Mir fehlt
einfach die Zeit und die Inspiration! Diese...diese Korth! Die kann
das. Hast du deren Entwürfe gesehen, die sie mir unterjubeln
wollte???“ Sie beginnt diese zu suchen und zeigt sie ihm
verachtend. „Sieh sie dir an. Perfekte Kombinationen, diese Linien,
diese Farbspiele...einzigartig, innovativ..einfach perfekt!“
„Wieso nutzen sie diese
dann nicht einfach, statt sich so verrückt zu machen?“
Alex starrt ihn
fassungslos an und haut ihm die Mappe auf den Kopf. „Du Idiot! Das
wäre doch der Triumph für dieses Weib!“ Sie lässt sich erschöpft
in den Sessel fallen, greift wieder nach ihrem Stift und murmelt mehr
zu sich selbst: „Nein nein nein...das werde ich nicht zulassen.“
Igor zieht sich vorsichtig
zurück.
Im Schlafzimmer
wirkt Brad immer noch sehr aufgekratzt und bemerkt nicht, daß Matha
sich auf ihrer Bettseite von ihm abwendet. Dann legt er sich zu ihr,
küsst sie hastig und löscht das Licht. Durch den Mond, der durch
das Fenster schimmert, sieht man Mathas Gesicht und daß ihr eine
Träne über die Wange läuft.
Claudia hat Tobias
zu Bett gebracht und dieser macht sich Sorgen.
„Wegen mir?“
„Ja...auch.“
„Das musst du nicht. Ned
ist ein guter Anwalt und wird uns schon aus der Patsche helfen.“
lächelt sie zuversichtlich. „Und weswegen denn noch?“
Tobias druckst etwas
herum.
„Naja...wegen...es ist
wegen Tim.“
„Was ist denn mit Tim?“
„Er scheint nicht
wirklich glücklich zu sein, daß Brad schon wieder weg will.“
„Das kann ich verstehen.
Aber Brad bleibt ja nicht so lange weg. Und wer weiß, vielleicht
wird er Tim ja mitnehmen. Immerhin habt ihr nach euren Zeugnissen
morgen Ferien.“
„Stimmt. Das würde ihn
sicher freuen.“ freut sich Tobias und wirkt nun beruhigter.
Claudia gibt ihm einen
Kuss auf die Stirn und geht zur Tür und löscht das Licht.
„Mama?“
Sie dreht sich noch einmal
um.
„Ich liebe dich.“
„Ich dich auch.“
Dann schließt sie die Tür
und man sieht draußen, daß sie nicht sicher ist, ob alles wirklich
gut wird. Ned kommt gerade die Treppe hinauf und als er sieht, daß
sie zu weinen beginnt, nimmt er sie in den Arm.
„Es...es tut mir leid.“
„Das muss es nun
wirklich nicht. Die ganze Sache ist ja auch wirklich nicht einfach zu
verkraften.“
„Ich will vor Tobias
keine Schwäche zeigen, aber innerlich...Glaubst du wirklich, wir
haben eine Chance?“
„Ich will ehrlich sein,
Claudia. Es steht gerade nicht wirklich rosig. Aber ich bin morgen
früh bei Gericht und mal schauen, was uns dort erwartet.“
„Ich danke dir wirklich
von Herzen, Ned.“ Sie umarmen sich.
Sarah sieht das, als sie
ebenfalls gerade mit einem Glas Milch die Treppe hinauf kommt und
wirkt eifersüchtig.
Am nächsten Morgen
wirft Sarah ihrer Schwester beim Frühstück böse Blicke zu, doch
diese bemerkt das gar nicht, weil sie sich mit Mick und Rudi
unterhält. Mick berichtet gerade, daß Thorsten gestern durch Rudis
Sendung seine Retterin gefunden hat...oder besser sie ihn.
„Das macht mir richtig
Mut für meine erste offizielle Sendung heute Abend.“ erwidert Rudi
nervös.
„Du packst das schon.
Dieses Mal bist du ja vorbereitet.“
„Das stimmt wohl.“
„Guten Morgen zusammen.“
begrüßt Marty alle fröhlich. „Man war das schön wieder im
eigenen Bett zu schlafen.“
„Das glaube ich dir
gern.“ sagt Mick, schaut auf die Uhr und verschluckt sich fast an
seinem Kaffee. „Mist. Schon so spät? Ich muss los.“ Er springt
auf und läuft hinaus.
„Das habe ich auch
vermisst.“ zwinkert Marty und setzt sich an den Tisch. „Ist Matha
auch schon weg?“
„Ja, sie wollte Tim
heute zur Schule begleiten. Immerhin gibt es Zeugnisse.“
Im Auto sieht
Matha, daß auch Tim sehr traurig wirkt, Tobias versucht die Beiden
abzulenken, was ihm auch etwas gelingt. Dann sind sie an der Schule
angekommen, wo gerade auch vor dem Tor Chris Julie zum Abschied
küsst, bevor sie hineingeht. Dies sieht man, als Tobias eilig aus
dem Wagen sprintet. Matha lächelt Tim an, der auch tut, als wäre
alles in Ordnung. Die Tür geht zu und Matha wirkt wieder sehr
traurig. Der Wagen fährt los und Tim und Tobias gehen auf das
Schulgelände.
Brad erzählt Peter
im Fuhrpark aufgeregt, was alles passiert ist und daß er es kaum
abwarten kann.
„Wann soll es denn
losgehen?“
„Ich weiß es noch gar
nicht genau. Die haben sich noch gar nicht zurückgemeldet. Aber das
werden sie sicher bald. Mann, ich kann es immer noch nicht fassen.“
„Du hast wirklich
unverschämtes Glück, mein Lieber.“ lacht Peter.
„Da hast du recht. Aber
keine Sorge. Ich werde für dich auch die Augen aufhalten. Sobald ich
einen Job für dich wittere, werde ich dich ins Spiel bringen.“
„Danke. Aber ganz
ehrlich...ich bin hier recht glücklich. Und außerdem..irgendjemand
muss ja hier auch die Stellung halten.“
Brad schlägt ihm lachend
auf die Schulter.
„Das stimmt.“
Dann wendet er sich ab und
Peter schaut ihm fies grinsend nach.
Alex wirkt sehr
übermüdet, aber zufrieden mit ihren Arbeiten, als es klopft und
Mick eintritt. Sie lässt schnell alle Unterlagen verschwinden.
„Was gibt es?“
„Sie haben doch zu einem
wichtigen Meeting alle antanzen lassen. Wir warten schon im
Konferenzraum. Oder haben sie es sich anders überlegt...wäre ja
nicht das erste Mal.“
„Mal nicht frech werden.
Ich werde gleich da sein.“
Mick seufzt kurz und geht
wieder hinaus. Als er die Tür schließt, kommt Matha gerade aus dem
Fahrstuhl und er nickt leicht grinsend, was sie sofort versteht und
lächelnd im Konferenzraum verschwindet.
In der Schule
flüstert Tobias leise zu Tim, daß er sich über sein Zeugnis keine
Sorgen machen sollte. Das dient aber nur um diesen abzulenken. Doch
als Tobias merkt, daß es nicht funktioniert, sagt er: „Hör mal.
Vielleicht nimmt dein Dad dich ja mit nach Monte Carlo.“
„Nee, das glaub ich
kaum.“
„Wieso? Ist doch
möglich.“
„Ich glaub, der will
mich bei so einer Sache nicht dabei haben.“
„Frag ihn doch einfach
mal. Mehr als Nein kann er ja nicht sagen.“
Die Lehrerin schaut die
Beiden streng an.
„Könntet ihr nicht noch
die paar Stunden konzentriert sein? Bitte?“
Thorsten wurde von
Larissa abgeholt und zu einem alten Bahngelände gebracht in ihrem
sehr baufälligen Auto, aus dem Thorsten aussteigt, als wenn er
glücklich darüber wäre überhaupt heil dort angekommen zu sein.
Dann schaut er sich etwas verwundert um.
„Hier bewahrst du deine
Kunst auf? Ist...ist das nicht etwas gefährlich?“
Larissa schaut ihn erst
fragend an, beginnt dann herzhaft an zu lachen. „Das IST meine
Kunst.“
Sie zeigt auf eine Wand
und Thorsten bekommt große Augen, als er auf die besprayte Wand
schaut.
Sie ist mittlerweile näher
an die Wand gegangen und fragt stolz: „Was sagste?“
„Du...du bist
Gravitikünstlerin?“ Er kommt auch etwas näher. „Bist du dafür
nicht doch ein...ähm...wenig zu alt?“
Sie wirkt ganz kurz etwas
beleidigt. „Für Kunst aller Art ist man nie zu alt.“
„Aber das ist doch nicht
ungefährlich...und dazu illegal.“
„Ach, was ist schon
legal? Spaß muss es machen und Statements muss man abgeben.“
„Verdient man denn damit
Geld?“
„Geld ist doch nicht
alles.“ sagt sie und schaut ihn dann grinsend an. „Du bist schon
etwas spießig, oder?“
„Was die Sache mit dem
Geld angeht..ja.“ Sie starren sich Beide an und fangen plötzlich
laut an zu lachen.
„Komm, ich zeig dir noch
mehr.“ sagt sie dann, als sie sich die Augen getrocknet hat und
zieht ihn förmlich hinter sich her.
Sarah sieht Claudia
auf der Terrasse sitzen und geht zu ihr. Etwas anfeindend beginnt sie
ein Gespräch.
„Was ist denn heute los
mit dir?“ fragt Claudia besorgt. „Du wirkst so verärgert. Ist
was passiert?“
„Nein. Was soll denn
schon passiert sein?“ faucht Sarah zurück ohne Claudia anzusehen.
„Und? Hat Ned dich beruhigen können?“
„Was meinst du? Oh, du
meinst gestern. Ja er hat...Ah, jetzt verstehe ich. Du denkst...“
Claudia lacht. „Ich und Ned? Ich bitte dich.“ Dann schaut sie
Sarah verwundert an. „Bist...bist du etwa scharf auf Ned?“
„Wie bitte???“ braust
Sarah nervös auf. „Also, wirklich nicht. Wie...wie kommst du denn
darauf?“
„Tatsächlich. Du hast
dich in Ned verknallt. Sarah, ich will dir nicht zu nahe treten, aber
ich glaube nicht, daß Ned dasselbe für dich empfindet. Er hängt
immer noch an Susanne.“
„So? Und wo ist diese
Susanne? Ich habe sie in der letzten Zeit nicht gesehen.“ sagt
Sarah, bemerkt dann, daß sie sich damit verraten hat und springt
auf. „Und wenn...mir ist das egal. Ich...ich will nichts von Ned.“
Sie läuft hinaus.
Claudia schaut ihr Kopf
schüttelnd und grinsend nach.
Unterdessen kommt
Ned aus dem Gerichtsgebäude und läuft dort Elisabeth und deren
Anwalt über den Weg. Natürlich feindet sie ihn an, daß er sich
keine Hoffnungen auf einen Sieg machen soll.
„Das warten wir mal ab.
Aber mal unter uns, Frau von der Heide. Was genau versprechen sie
sich eigentlich davon? Ich hatte doch das Gefühl, sie würden sich
endlich wieder mit ihren Töchtern verstehen und jetzt tun sie alles,
um das wieder zu zerstören. Denken sie, das ist der richtige Weg?“
„Meine Beweggründe geht
sie nun überhaupt nichts an, Herr Madrick. Und nun entschuldigen sie
mich bitte.“
Sie geht weiter und er
schaut ihr fragend nach, bevor er auch seinen Weg fortsetzt.
Matha und Mick
sitzen in seinem Büro und amüsieren sich über Alex´
Erklärungsversuche für den Umschwung zu den neuen Entwürfen.
„Die armen
Schneiderinnen tun mir etwas leid. Sie dürften am Meisten unter dem
neuen Plan zu leiden haben.“ seufzt Matha.
„Aber es dient dem Zweck
überhaupt ihre Jobs zu erhalten. Ich denke, das wird ihnen Kraft
genug geben.“
Ein Telefonat kommt
herein, es ist Michael aus Tunesien.
„Er wird sich sicher
wundern, wieso plötzlich neue Stoffe angefordert wurden. Soll ich
ihn auch einweihen?“ fragt Mick Matha bevor er das Gespräch
annimmt.
„Nein, noch nicht. Erst
wenn alles so läuft wie geplant.“
Mick nickt und nimmt den
Hörer ab, während Matha hinaus geht. „Michael, altes Haus...“
Die Schule ist
vorbei und alle freuen sich auf die Ferien. Julie wird von Chris
abgeholt und Frau Haller sieht von weitem, wie die Beiden sich
küssen. Stolz zeigt Julie ihr Zeugnis, was durch die Nachprüfung
nun sehr gut aussieht. Er ist stolz auf sie und wirbelt sie glücklich
herum, bevor sie das Gelände verlassen.
Auch Tim und Tobias freuen
sich über ihre Noten, auch wenn Tim etwas verhaltener reagiert.
Matha und Claudia holen sie persönlich ab und zeigen ihnen, wie
stolz sie auf Beide sind. Tim freut sich, aber ist gleichzeitig
traurig, daß sein Vater nicht dabei ist.
Dieser telefoniert
im Arbeitszimmer gerade mit dem Rennstall und legt euphorisch auf. Er
kommt aus dem Zimmer, gerade als Ned zurück kommt.
„Du wirkst ja
aufgekratzt. Gute Neuigkeiten?“
„Und welche! Heute Abend
geht es los.“
„Heute schon? Wow. Das
ging aber schnell.“
„Ja, ist das nicht
toll?“
„Und...was sagen Matha
und Tim dazu?“
„Was meinst du? Die
werden sich auch freuen.“
„Bist du dir da so
sicher?“
Brad schaut plötzlich
etwas nachdenklich.
Thorsten und
Larissa essen vor einer Imbissstube, was Thorsten erst etwas suspekt
war.
„Du musst mal etwas
lockerer werden.“ sagt Larissa mit vollem Mund.
„Ja, vielleicht hast du
recht.“ Dann sieht Thorsten Mick und winkt ihn heran. Er stellt die
Beiden einander vor. Mick scheint sofort von Larissa begeistert zu
sein, was Thorsten bemerkt.
„Willst du auch was
mitessen?“ fragt Larissa.
Mick, von seiner
Faszination ergriffen, sagt erst ja, doch dann fällt ihm ein, daß
er gar keine Zeit hat.
„Gern ein anderes Mal.“
säuselt er und verabschiedet sich.
„Gesprächig ist dein
Kumpel ja nicht gerade.“
Thorsten grinst.
Als Matha nach
hause kommt, will Brad mit ihr sprechen.
„Willst du nicht erst
einmal mit deinem Sohn sprechen?“
„Später...ich möchte
dir nur sagen, daß...“
„Brad. Das hat Zeit.
Dein Sohn hat heute sein Zeugnis bekommen und ich denke, sein Vater
sollte sich das in Ruhe anschauen.“
„Heute? Oh..du hast
natürlich recht.“ erwidert Brad peinlich berührt und geht die
Treppe hinauf.
Oben angekommen
klopft Brad an der Tür, obwohl diese offen steht. Tim schaut sich
traurig sein Zeugnis an.
„Darf ich?“
Tim schaut ihn an und
nickt, als Brad eintritt und einen Blick auf sein Zeugnis wirft.
„Wow. Da war aber jemand
sehr fleißig. Ich bin mächtig stolz auf dich. Dafür hast du dir
eine Belohnung verdient.“
Tim grinst.
„Wie wäre es, wenn du
deine Ferien dieses Mal an einem sonnigeren Ort verbringen würdest?“
„Das wäre toll, Dad!“
freut sich Tim und fällt seinem Vater um den Hals.
„Super. Ich habe nämlich
mit Claudia gesprochen. Tobias wird nämlich mit seiner Tante Sarah
nach Kenia reisen. Und ich dachte, das wäre genau das Richtige für
einen Abenteurer wie dich.“
Tim wirkt nun etwas
enttäuscht, versucht es aber zu überspielen. „Das ist toll, Dad.
Danke.“
Dann wird Tim von Tobias
gerufen.
„Ich muss los. Sarah und
Ned wollen mit uns Eis essen gehen.“ Er läuft hinaus.
Brad wundert sich etwas
über die Reaktion seines Sohnes. Matha steht in der Tür.
„Ich hatte gedacht, er
würde sich mehr darüber freuen.“ sagt er.
„Vielleicht hat er etwas
anderes erwartet. Ebenso wie ich.“ Traurig wendet sie sich ab und
geht.
Sie macht gerade
die Tür ihrer Suite zu und setzt sich hin, als Brad hereinkommt.
„Was meintest du damit?“
„Nichts. Schon gut.“
„Nein, ich will das
jetzt wissen.“
„Gut. Du willst es also
wirklich wissen? Brad, es ist noch gar nicht lange her, da stand
unsere Ehe...unser ganzes Familienleben auf der Kippe.“
„Aber wir haben das doch
längst geklärt.“
„So? Haben wir das? Ein
paar nette Wochen zusammen? Ein paar Mal schönen Sex und gemütliche
Abende vor dem Kamin und alles ist wieder beim Alten? Ist das
wirklich deine Einstellung? Und jetzt...jetzt sagst du einem Job zu,
ohne mit mir vorher darüber zu sprechen und verschwindest für was
weiß ich wie lange dieses Mal.“
„Du weißt, daß das
immer mein Traum gewesen ist. Willst du wirklich, daß ich darauf
verzichte. Fein! Ich werde absagen.“
„Nein, das will ich
nicht.“
„Was willst du dann,
Herr Gott noch einmal!“
„Daß du mich...uns in
dein Leben mit einbeziehst. Ist das so schwer zu verstehen?“
„Also, willst du das ich
hier bleibe?“
Matha presst die Augen zu
und stöhnt. „Ich will, daß du darüber nachdenkst, was dir
Wichtig ist.“
Sie nimmt ihre Tasche und
ihre Jacke und geht hinaus.
Rudi sitzt im
Sender und wirkt völlig aufgeregt. Der Intendant kommt herein und
wünscht ihm alles Gute. Dann beginnt die Sendung unter dessen Augen
hinter der Glasscheibe. Rudi beginnt etwas stockend, doch dann legt
er richtig los und es scheint wirklich gut zu werden.
Auch Mick und Marty
hören die Sendung und sind beeindruckt, wie souverän Rudi seine
Sache meistert. Dann kommt der Physiotherapeut zu ihnen und Marty
muss seufzend mitgehen, während Mick weiter der Sendung lauscht.
Thorsten
verabschiedet sich von Larissa und bedankt sich für diesen..sehr
interessanten Tag.
„Gern geschehen.“
„Wie wäre es, wenn ich
dir morgen mal meine Arbeiten zeige?“
„Ja, wieso nicht. Könnte
Spaß machen.“ lächelt sie und dann fährt sie mit ihrem alten
Wagen davon, während Thorsten die Auffahrt zu seinem Haus hochgeht
und dabei aus dem lächeln nicht mehr herauskommt.
Matha ist in die
Firma gefahren und wird dort von Mick überrascht, der stolz von
Rudis erster Sendung berichtet. Er will ihn gerade abholen, hat aber
erfahren, daß Matha zurück in die Firma gefahren sei und wollte ihr
deswegen etwas zu essen vorbeibringen.
„Das ist lieb, aber ich
habe keinen Hunger. Danke trotzdem.“
„Was ist passiert?“
Alex kommt gerade an der
Tür vorbei, die einen Spalt offensteht und belauscht das Gespräch.
Matha berichtet, daß Brad
heute Abend schon nach Monte Carlo aufbrechen wird und sie sich
gestritten haben.
„Das renkt sich wieder
ein.“
„Ich weiß nicht. Ich
will Brad nicht seinen Traum vermiesen, aber muss es ausgerechnet
jetzt sein?“
„Willst du denn, daß er
nach Monte fährt?“
„Natürlich will ich,
daß er seinen Traum lebt. Aber ich mache mir auch große Sorgen. Ich
habe Angst...daß ihm etwas zustoßen könnte. Mick, er ist doch gar
kein Profirennfahrer. Vielleicht mutet er sich zu viel zu.“
„Hast du ihm das so
gesagt?“
Matha schüttelt traurig
den Kopf.
„Vielleicht hättest du
es tun sollen.“
Matha denkt nach. „Du
hast recht. Bevor er heute fährt, werde ich es ihm sagen.“
Ned, Sarah und die
Kinder kommen zurück. Sie bedankt sich bei ihm, daß er sie gefahren
hat.
„Aber. Es hat mir doch
Spaß gemacht. Vielen Dank dafür, daß ich mitkommen durfte“ lacht
er und umarmt sie. Ihr Herz scheint plötzlich zu rasen. Er lässt
sie los, schaut sie an und geht die Treppe hinauf. Sie starrt ihm
hinter her. Die Tür geht auf und Mick und Rudi kommen herein. Das
holt sie zurück aus ihrer Schwärmerei und sie verschwindet schnell
im Küchentrakt.
Mick sagt, daß er sehr
stolz auf Rudi sei und der ist völlig aus dem Häuschen. Auch Marty
gratuliert ihm, als er aus dem Poolraum kommt.
Matha will sich auf
den Weg nach Hause machen, als Alex sie aufhält. Sie müsse dringend
ein paar Dinge für die Kollektion mit ihr durchgehen.
„Jetzt? Hat das nicht
Zeit bis morgen.“
„Würde es Zeit haben
bis morgen, dann würde ich wohl nicht sagen jetzt, oder? Also
bitte.“
Seufzend geht Matha mit
ihr.
Brad packt seinen
Koffer, wirkt dabei aber sehr nachdenklich. Dann unterbricht er es
und geht zu seinem Sohn, der gerade mit Tobias übe die bevorstehende
Reise spricht. Tobias lässt die Beiden allein und Brad entschuldigt
sich bei Tim, daß er ihn so vernachlässigt hat die letzte Zeit. Er
habe es nie böse gemeint und er hofft, daß Tim Verständnis dafür
habe, daß er diesen Schritt jetzt machen muss.
„Klar. Das war immer
dein großer Traum.“
„Danke, mein Junge.“
er drückt ihn fest an sich. „Ich bin auch nicht allzu lange weg.
Und wenn ich zurück bin, dann machen wir was gemeinsam, was immer du
willst.“
Tim lächelt milde.
„Okay.“
Noch einmal drücken sie
sich.
Peter trifft
unterdessen erneut Derek und erinnert ihn daran wie wichtig es sei,
daß Brad so lange wie möglich in Monte Carlo bliebe.
„Keine Sorge. Dafür
habe ich schon gesorgt.“
„Und die andere Sache um
die ich dich gebeten habe?“
Derek grinst dreckig.
„Läuft!“
„Perfekt!“ sagt Peter
und grinst ebenfalls.
Julie und Chris
genießen den Abend, doch sie wirkt etwas unzufrieden.
„Was ist los?“
„Ach, nichts.“
„Komm schon. Ich sehe
doch, daß dich etwas beschäftigt.“
„Naja. Es ist das erste
Jahr, wo ich nicht mit meinem Bruder auf mein Zeugnis anstoße.
Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl.“
„Aber du hast doch mit
ihm telefoniert.“
„Ja, aber das ist nicht
dasselbe.“ seufzt sie. „Außerdem wollte ich so gern mit dir
wegfahren. Irgendwohin.“
Er wirkt bedrückt. „Tut
mir leid. Aber dadurch, daß ich auf Jobsuche bin...“
„Ich weiß doch. Tut mir
leid, daß ich damit überhaupt angefangen habe. Das wichtigste ist,
wir sind zusammen.“ lächelt sie, küsst ihn und beginnt den Tisch
abzuräumen.
Alex textet Matha
mit belanglosem Zeug zu.
„Was soll das hier
eigentlich?“ unterbricht Matha sie verärgert.
„Ich verstehe nicht?“
tut Alex scheinheilig.
„Ich bitte sie. Das hier
ist doch alles absolut Unwichtig für die Planung der neuen
Kollektion. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie
versuchen mich absichtlich von irgendwas abzuhalten.“
„Wovon sollte das denn
sein, meine Liebe?“ grinst Alex, schaut zur Uhr und ergänzt: „Nur
weil ihr Mann sich gerade auf den Weg in ein neues Abenteuer macht?“
„Sie hinterhältiges
Miststück!“ braust Matha auf, schnappt ihre Sachen und stürzt
hinaus.
„Es ist nur zu deinem
Besten!“ ruft sie ihr hinterher und dann zu sich: „Und zu meinem
Vergnügen.“
Mick ruft in der
Firma an, während hinter ihm, in der Eingangshalle, sich schon alle
von Brad verabschieden.
„Wo bleibst du denn?“
fragt er sich, als er erfolglos auflegt.
Schnitt auf Matha,
die hinten in ihren wagen springt und den Fahrer bittet Gas zu geben.
Brad bittet Peter auf alle
aufzupassen...aber dieses Mal ohne Matha schöne Augen zu machen.
Dabei zwinkert er ihm zu.
„Natürlich.“
Schnitt auf die
Limousine, die an einer roten Ampel halten muss, was Matha natürlich
ärgert.
Brad umarmt seinen
Sohn.
Schnitt auf die
Limousine, die Vollgas schon in der Nähe ist.
Mick bittet Brad
noch zu warten, Matha würde sicher bald kommen. Aber Brad bezweifelt
das.
„Sie hat ihren
Standpunkt sehr deutlich gemacht. Ich denke etwas Ruhe tut uns ganz
gut. Hat letztes Mal auch funktioniert.“
Mick will dagegen
sprechen, aber Brad dreht sich um. Derek, der mit ihm fahren wird,
sagt ihm, daß sie los müssen. Sie steigen ein und fahren los.
Sie verlassen unten das
Tor und kurz darauf fährt die Limousine von Matha die Auffahrt hoch,
wo alle gerade wieder im Haus verschwinden. Mick dreht sich um und
schaut Matha an, als diese abgehetzt aussteigt. Sie sieht an seinem
Blick, daß es zu spät ist. Sie flucht und beginnt zu weinen. Marty,
der das sieht, kommt die Treppen hinunter und nimmt sie in den Arm.
Sie gehen zusammen in die
Villa zurück. Dabei fährt die Kamera zu einem Fenster, wo der fies
grinsende Peter die Szene beobachtet hat, bis z der Großaufnahme
seines zufriedenen Gesichts.
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