So in etwa soll die neue Villa aussehen. Die Treppe vorne: immer noch die drei runden Marmorstufen. Rechts und links stehen große Bäume, welche die ganze Auffahrt säumen. In der Mitte des Wiesenrondells steht nun ein großer Springbrunnen.

NEUE HAUTFIGUREN STAFFEL 09

Inspiriert von amerikanischen Serien sind die Namen englisch auszusprechen.

HERMANN LIRCH: Moderator bei "Radio ESSEN"
LEORNARD RÖSSLER: Intendant bei "Radio ESSEN"
LARISSA SCHILLER: Thorstens Retterin
KOMMISSAR RINGO DITTRICH: Mordkommission

CastListe Staffel 09

KEINE FOLGENDEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDEN SERIE!

MATHA KORTH: --
BRAD KORTH - FULLER: Peter Phelps ("Baywatch")
TIM KORTH - FULLER: Matthew Lawrence ("Mrs.Doubtfire")
MARTY KORTH: --
KELLY KORTH: Kim Basinger ("Batman")
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")
MICK KABBIN: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
CLAUDIA TONHAUS: --
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
SARAH TONHAUS: Susanne Uhlen ("Das Erbe der Guldenburgs")
JULIE BAUER: --
RUDOLPH KABBIN: Patrick Bach ("Silas", "Nicht von schlechten Eltern")

Guest Stars:
ELISABETH VON DER HEIDE: Liselotte Pulver ("Sesamstrasse")

ALEXANDRA L´ADORE: Shannon Doherty ("Beverly Hills, 90210")
CHRISTIAN ULRICH: Andreas Frege (Sänger von "Die toten Hosen")
INGOLF DOLLBERG: Andreas Mannkopff ("Die Wicherts von Nebenan")
PETER ZECHNER: Justin Chambers (>Clavin Klein< Modell, "Another World")
HERMANN LIRCH: Thomas Hackenberg (Radiomoderator)
LEONARD RÖSSLER: --
LARISSA SCHILLER: Ellen DeGeneres ("Ellen")
RINGO DITTRICH: George Clooney ("Golden Girls", "Tage wie dieser")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 16. Januar 2013

Staffel 08 - Teil 18: EINE EINMALIGE CHANCE

Nach einer unruhigen Kamerafahrt über das nächtliche Essen, endet sie mit einem Zoom auf die Korthvilla. Matha sitzt immer noch wie vom Schlag gerührt und Brad läuft, sich dabei nervös durch die Haare fahrend und erklärend, wie sehr er den Fehler bereut, vor ihr hin und her. Bis er plötzlich wieder vor ihren Füssen auf die Knie fällt und flehend ihre Hände ergreift.
„Bitte, mein Schatz. Du musst mir einfach glauben. I...ich wollte das wirklich nicht. Sag doch bitte etwas.“
Matha entzieht ihm ihre Hände und steht langsam auf.
„M..Matha?“
Sie geht ruhig zur Tür und öffnet diese.
„Was...?“
„Geh!“ sagt sie ruhig ohne ihn anzusehen.
„Aber...“
„Ich sagte: geh! Bitte!!“ Nun schaut sie ihn streng an und er spürt, daß jeder weitere Versuch sinnlos wäre. Geknickt geht er. Sie schmeißt hinter ihm die Türe zu und bricht erst jetzt in Tränen aus.
Vor der Tür hört Brad das und kneift bereuend die Augen zu. Dann spürt er eine Hand auf seiner Schulter, was ihn zusammen zucken lässt. Es ist Mick. Wütend schüttelt Brad diese ab und stürzt davon.
Mick seufzt.
„Herr Kabbin?“ Der Butler steht am Ende des Ganges. „Da ist ein Telefonat für sie.“
Mick nickt und folgt ihm.
Wieder beginnt eine Kamerafahrt und endet mit der leblos auf dem Boden liegenden Susi. Neben ihr sieht man die leere Tablettenrolle und die Flasche in der sich ebenfalls kaum noch etwas befindet. Es hämmert jemand an ihre Türe. Gedämpftes Fluchen ist zu hören. Eine zweite Stimme kommt hinzu.
„Was ist los?“ Es klingt als sei es Mick. Dann wird die Tür aufgebrochen und Ned stürzt fast zu Boden, gefolgt von dem erschrockenen Mick, der auch sofort Susi erspäht.
„Ach du heiliger...“ bricht es aus ihm raus. Da sieht auch Ned was er meint und versucht sofort Susi wach zu bekommen. Doch es scheint vergebens.
„Sie...sie atmet nicht mehr!“
Ohne abzuwarten schnappt sich Mick das Telefon und ruft Hilfe, während Ned schluchzend Susi hin und her wiegt und sie um Verzeihung bittet.
Peter läuft nur in Shorts bekleidet in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Als er sich vom Kühlschrank abwendet, erschrickt er. In Essecke sitzt Matha in Gedanken versunken. Sofort versucht er sie zu trösten. Sie kann keine Worte finden und bricht in Tränen aus; sich an seine Schulter drückend.
Ned und Mick warten im Krankenhaus, daß man ihnen sagt, wie es Susi geht, doch es scheint eine lange Nacht zu werden.
„Ich hätte nicht verschwinden dürfen.“ flucht Ned.
„Du konntest doch nicht ahnen, was sie tun würde.“
„Aber ich hätte niemals an ihr zweifeln dürfen. Niemand hätte das!“ klingt er nun vorwurfsvoll.
Mick fühlt sich etwas schuldig.
„Als ihr mir gesagt habt, was passiert ist, war mir klar, daß da etwas nicht stimmt.“
„Deswegen bist du zurückgekommen?“
„Ich wollte es von ihr selbst hören, obwohl ich wußte, daß sie niemals der Firma schaden würde.“
Unter musikalischer Untermalung sieht man nun die unruhige Nacht: Ned und Mick, die im Krankenhaus warten; Matha, die nun allein in ihrem Bett liegt, aber nicht einschlafen kann; Marty, der die schlafend stellende Kelly beobachtet und sich dabei unwohl fühlt; ebenso kann Marius nicht schlafen, der seinen Vertrag zerreißt und in einen Papierkorb wirft, dabei aber sehr unordentlich ist, so daß dieser wieder herausfällt und Brad, der im Gästezimmer wieder aufsteht und verzweifelt aus dem Fenster starrt.
Dann sieht man über nebligen Hügeln, wie die Sonne aufgeht. Ein Arzt kommt zu Ned. Mick ist ein wenig eingenickt. Der Arzt teilt Ned mit, daß Susi über den Berg ist, nachdem sie ihr den Magen ausgepumpt haben. Aber es war sehr knapp.
„Wann kann ich zu ihr?“
„Bald. Nun sollte sie sich erst einmal ausruhen.“ Der Arzt lächelt ihn an. „Sie haben ihr das Leben gerettet.“
Mick ist erwacht und hat das gehört. Er lächelt Ned erleichtert an, als dieser ihn anschaut.
Beim Frühstück wundern sich Jakob, Kelly und Marty, daß der Rest der Familie nicht da ist. Dann kommt Brad kurz herein.
„Wo ist Matha?“ fragt Marty, doch Brad gibt ihm keine Antwort, nimmt sich kurz einen Kaffee und verlässt das Frühstückszimmer wieder.
„Was ist denn jetzt wieder los?“ wundert sich Marty. Kelly wirkt nicht sehr interessiert und abwesend. „Alles in Ordnung mit dir?“
Kelly nickt nur kurz und meint, sie müsse jetzt los.
„Aber du hast doch noch gar nichts ge...“
Da ist sie schon weg. Marty seufzt.
„Ich weiß langsam nicht mehr, was ich noch tun soll.“
„Das wird schon wieder. Sie ist ein taffes Mädchen.“
Marty wirkt nicht sehr beruhigt.
Julie hat Frühstück gemacht, als Marius fertig angezogen in die Küche kommt und sich wundert.
„Musst du nicht längst auf dem Weg zur Schule sein?“
„Keine Sorge, Papa. Ich schwänze nicht. Ich will schließlich bald mein Abi in der Tasche haben.“ lacht sie. „Ich muss heute erst zur dritten Stunde hin.“
„Oh. Tut mir sehr leid. Ich wollte nicht...“
„Ist schon gut. Es ist ja auch eine Menge passiert in der letzten Zeit. Verstehe schon, daß du da etwas skeptisch bist. Aber glaub mir: ich bin wieder ganz die Alte.“
Er lächelt, doch als sie ihm den Rücken zudreht, wirkt er wieder sehr traurig.
Matha sitzt in ihrem Büro und kann sich kaum konzentrieren. Immer wieder geht ihr Brads Geständnis durch den Kopf. Sie bemerkt nicht einmal, daß Marty und Mick eingetreten sind; wobei Mick Marty erzählt, was geschehen ist mit Susi.
„Vielleicht haben wir ihr wirklich Unrecht getan.“ seufzt Marty und schaut Matha an; verwundert, daß sie ins Leere starrt. „Matha?“
„Was?“
„Alles in Ordnung mit dir?“
„Natürlich. Alles Bestens. Wovon spracht ihr gerade?“
„Von Susi. Sie hat letzte Nacht versucht sich umzubringen.“ runzelt Mick die Stirn.
„Das ist ja schrecklich...“
„Ja. Ich habe überlegt, ob wir sie vielleicht doch zu Unrecht der Spionage beschuldigt haben.“
„Vielleicht hast du Recht. Wir sollten sie besuchen gehen.“
„Keine Sorge. Ned ist bei ihr.“ sagt Mick und zwinkert verschwörerisch.
Ned betritt leise das Zimmer und sieht, wie Susi aus dem Fenster starrt. Als sie ihn bemerkt, wirkt sie völlig beschämt. Ned setzt sich zu ihr und nimmt vorsichtig ihre Hand.
„Es...es tut mir so leid. Ich wollte nicht...“ stottert sie.
„Sch sch.“ beruhigt er sie sanft. „Alles ist in Ordnung. Mir tut es leid. Ich habe mich wie ein Depp aufgeführt.“
„Ich habe wirklich nichts mit dieser Spionage zu tun. Das müsst ihr mir einfach glauben.“
„Natürlich nicht. Und niemand glaubt das wirklich. Die Situation ist einfach...eskaliert und du hast es leider abbekommen. Aber es wird alles wieder gut.“
Dabei schaut er sie so überzeugend an, daß sie lächelt und es glaubt.
Auch in der Firma wird über Susis Selbstmordversuch getuschelt. Als Marius angesprochen wird, will er von diesen ganzen Gerüchtequatsch nichts hören.
„Na wir sind heute aber gereizt, was?“ lacht Uzur hämisch auf. Marius verdreht die Augen.
„Was willst du?“
„Och, nur hören wie es dir so geht. Ich habe gehört, daß du uns wohl bald schon verlassen wirst. Vielleicht ganz gut so: für uns Beide ist hier eh nicht genug Platz. Außerdem wird über Kurz oder Lang eh einer gehen müssen, wenn diese Finanzkrise weiter andauert.“
„Und da denkst du, du wärst der Auserkorene? Dann paß mal auf, daß deine Illusionsblase nicht schon bald an der Nadel der Realität zerplatzt.“ grinst Marius ihn kurz an und geht an ihm vorbei. Das hat Uzur nicht erwartet und zieht die Stirn kraus.
In der Schule bemerkt Chris, daß Kelly etwas neben sich steht. Er schafft es, daß sie sich mit ihrem Problem öffnet und daß der Bruch mit ihrer Familie ihr sehr zusetzt.
„Das klingt wirklich schlimm. Denkst du nicht, daß sich dein Vater beruhigen wird? Ich meine, immerhin bist du seine einzige Tochter.“
„Nein. Du kennst ihn nicht. Er ist stur wie ein Maultier. Was er sagt, das meint er auch so.“
Liebevoll nimmt Chris sie in den Arm. Genau in diesem Moment kommt Julie vorbei und sieht das.
Als Brad von der Arbeit kommt, trifft er auf Peter. Er reagiert sofort wütend und gibt ihm die Schuld, weil er ihm geraten hat Matha die Wahrheit zu sagen. Er greift Peter an. Als er zuschlagen will, greift Jakob dazwischen. Brad lässt Peter los und stürmt davon. Jakob schaut kurz, ob es Peter gut geht und dann folgt er Brad.
Im Park hat er ihn eingeholt, wo Brad sich auf einer Bank niederlässt. Jakob versucht herauszufinden, was geschehen ist und Brad sagt ihm alles. Natürlich ist Jakob etwas erschrocken, doch glaubt auch er, daß es das Beste gewesen ist, daß er mit der Wahrheit herausgerückt ist.
„Und was, wenn sie mir nicht verzeihen kann? Was, wenn ich sie nun für immer verloren habe?“
Ebenso schafft es Marty, als er allein ist mit Matha, herauszufinden, was sie bedrückt. Auch er wirkt nicht erfreut über Brads Fehlverhalten.
„Weißt du, mit wem er dich betrogen hat?“
„Gott bewahre: nein! Ich will es auch gar nicht wissen. Es würde nichts ändern.“
„Vielleicht aber auch doch.“
„Was meinst du damit?“
„Na ja. Wenn du weißt, daß es >nur< ein kurzer Fehltritt gewesen ist, kannst du ihm vielleicht eher verzeihen, als wenn es jemand gewesen ist, wo wirklich Gefühle im Spiel gewesen sind, oder?“
„Daran habe ich noch nicht gedacht.“
„Egal. Wichtig ist: er hat es dir erzählt. Das bedeutet, was immer passiert ist, er hat sich für dich entschieden. Er will dich also nicht verlieren. Und jetzt ist doch die große Frage: wie steht es um dich? Liebst du ihn noch?“
„Natürlich liebe ich ihn noch.“
„Genug um ihm zu vergeben?“
Matha schweigt.
Julie kommt nach hause und wirkt ein wenig deprimiert. Es wird immer deutlicher, daß sie für Chris Gefühle hegt. Als sie sich in der Küche hinsetzen will, fallen ihr Papierfetzen auf, welche neben dem Mülleimer liegen. Kopfschüttelnd steht sie auf, um diese ordentlich zu entsorgen. Dabei fällt ihr Blick darauf und sie kommt nicht umhin sich zu setzen und es zu lesen. Etwas verwirrt holt sie auch den Rest aus dem Mülleimer und versucht es wieder zusammen zu setzen. Als sie den ersten Teil gelesen hat, blickt sie etwas geschockt davon hoch.
Thorsten ist in seine Arbeit vertieft, als Mick ihn besuchen kommt. Natürlich sprechen sie von Susi und dem was in der Zeitung stand. Thorsten glaubt diesen Gerüchten natürlich nicht, doch als Mick es bestätigt, wirkt er etwas geschockt.
„Und wie geht es ihr?“
„Ich habe eben mit Ned gesprochen, der sich um sie kümmert. Es geht ihr wohl den Umständen entsprechend gut.“
„Glaubt ihr immer noch, daß sie hinter allem steckt?“
„Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Es ist alles so verwirrend. Ich wüßte nicht, wer sonst so etwas tun würde. Aber auf der anderen Seite: allein die Tatsache, daß es Alexandra L´Adore selbst gewesen ist, die das ans Tageslicht gebracht hat, macht mich schon mehr als stutzig.“
„Allerdings. Dieser Dame ist alles zu zu trauen. Doch so ein Trumpf auszuspielen, bevor der Tag der großen Abrechnung gekommen ist...das sieht ihr wirklich nicht ähnlich.“
Alex legt die Zeitung weg und lacht. Boris kann dies nicht ganz verstehen.
„Natürlich nicht. Aber glauben sie mir, Boris. Es hätte nicht besser laufen können. Das diese Tippse versucht hat sich umzubringen, war das Beste, was passieren konnte.“
Auf dem Weg zur Werkstatt ist Brad etwas abgelenkt und denkt über Jakobs Worte nach. Dann sieht er auf dem Standstreifen einen Mann mit seinem Auto liegen. Er hält an und bietet seine Hilfe an. Der Mann ist sehr dankbar, da er bislang der Einzige ist, der stehen geblieben ist.
Als Marius nach hause kommt, wartet Julie schon auf ihn. Erst tut sie so, als wäre alles okay und normal, doch dann legt sie ihm, etwas wütend den notdürftig geklebten Vertrag auf den Tisch.
„Was soll das?“ fragt er und will ihn wieder entsorgen.
Sie hält ihn zurück. „Das würde ich gerne von dir wissen. Wieso hast du mir nichts davon erzählt? Das ist ein Wahnsinnsangebot, das dir diese Agentur da macht. Wieso willst du das sausen lassen?“ Doch sie kennt die Antwort. „Es ist wegen mir, oder?“
„Egal. Ich habe meine Entscheidung getroffen, okay?“ sagt er wütend, wirft den Vertrag zurück in den Müll und verschwindet in seinem Zimmer.
Matha sitzt in ihrem Büro und vor ihrem Auge sieht sie die glückliche Zeit mit Brad vor ihrem Auge. Bei ihrer Hochzeitsszene muss sie sogar lächeln. Doch dann sieht sie wieder, wie er ihr Glück mit einem Seitensprung aufs Spiel gesetzt hat. Sie schüttelt den Kopf und hadert. Kann sie ihm das verzeihen?
Mick ist zu Susi und Ned ins Krankenhaus gefahren. Sie ist gerade eingeschlafen und Ned ist so froh, daß er sie noch rechtzeitig gefunden hat.
„Bedeutet das, daß du dich endlich für sie entscheiden hast?“
„Ich...ich weiß es nicht. Aber ich empfinde wirklich viel für sie.“ Dabei schaut er lächelnd zu der Schlafenden hin.
Herr Dollberg sagt dem Mann gerade, daß Brad den Wagen wieder vollkommen in Stand gesetzt habe. Dieser ist ihm sehr dankbar.
„Ohne ihren Mitarbeiter würde ich sicher immer noch am Straßenrand stehen.“ lacht er.
„Ja, Herr Fuller ist schon ein Wunderknabe auf dem Gebiet.“
„Hm...“ grübelt der Mann. „Haben sie eventuell einen Moment Zeit? Ich hätte da doch ein Anliegen.“
Marty versucht mit Kelly zu sprechen, aber sie weicht ihm aus, da sie angeblich Kopfschmerzen habe. Er hält sie am Treppenabsatz fest und fragt sie direkt: „Wie lange soll das noch so weiter gehen, Kelly? Ich weiß, es ist nicht leicht für dich, aber ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht mit mir redest.“
Sie nimmt seinen Arm von ihrem. „Bitte, Marty. Es war ein harter Tag, okay?“ Dann geht sie weiter.
Aus dem Zwischenflur hat Jakob das gesehen und seufzt Kopfschüttelnd.
Alex verlässt gerade ihr Bürohaus, als sie auf Thorsten trifft.
„Oh. Schönen guten Abend, Herr Mars.“
Er schaut sie an, reagiert aber nicht.
„Schlimme Sache mit dieser Schreibkraft, oder? Haben sie es gelesen? Armes Ding. Ich wußte ja schon immer, daß diese Korths alles zerstören, die ihnen im Weg stehen.“
„Ach ja? Und ich dachte immer, das wäre doch eher ihr Spezialgebiet.“
„Wie meinen?“
„Ich bitte sie. Das riecht doch förmlich nach einer ihrer Intrigen. Und dieses Mal hat es eine vollkommen Unschuldige erwischt. Ganz im ernst: war es das wirklich wert?“
Damit lässt er sie stehen und sie wirkt völlig verdattert.
Als Brad Feierabend machen will, bittet ihn Herr Dollberg kurz zu ihm ins Büro, wo auch noch der Mann sitzt. Brad wirkt etwas überrascht.
„Ich wollte mich noch einmal bei ihnen bedanken, Herr Fuller.“
„Ich bitte sie. Das ist doch selbstverständlich gewesen.“
„Oh, sagen sie das nicht. Ich bin nicht so oft hier in Deutschland, aber leider muss ich sagen, daß ich selten jemand so hilfsbereiten und freundlichen getroffen habe. Vielleicht sollte ich mich aber auch mal vorstellen. Mein Name ist Nigel Irwin.“
„DER Nigel Irwin? Dem Chef der bekanntesten Rennwagenwerkstatt? Wow! Was für eine Ehre.“ ist Brad begeistert.
„Und gleichzeitig sehr beschämend für mich, daß ich den Schaden nicht selbst beheben konnte.“ lacht Nigel. „Aber Spaß beiseite. So tolle Leute wie sie kann ich immer gebrauchen.“
Brad wirkt peinlich berührt.
„Und deswegen haben Herr Irwin und ich einen Vorschlag für dich, Brad.“
Brad schaut Dollberg erstaunt an; dieser grinst nur.
Kurz darauf kommt Brad nach hause und trifft durch einen Zufall auf Matha. Sie schauen sich schweigend und betretend an. Brad versucht dann etwas zu sagen, um sich erneut zu entschuldigen. Doch Matha hebt nur die Hand, um ihm am weiter reden zu hindern.
„Bitte, Matha.“
„Brad. Ich brauche Zeit. Ich kann..ich will jetzt nicht darüber reden, okay?“
Peter und Mick kommen aus dem Kaminzimmer und sehen die Beiden.
„Aber...ich liebe dich.“
„Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mit einer Anderen ins Bett gesprungen bist.“ Sie geht die Treppe hinauf, dreht sich noch einmal um. „Ich hoffe sehr, das es sich wenigstens gelohnt hat für dich.“ Dann geht sie weiter.
Brad ärgert sich über sich. Mick und Peter treten in die Eingangshalle. Mick klopft Brad kurz auf die Schulter und folgt Matha dann die Treppe hinauf.
Peter schaut zu Brad, dem der Ausbruch vom Mittag leid tut. Peter reicht ihm versöhnend die Hand, die Brad dann ergreift und sie gehen ins Kaminzimmer.
Matha wirft ihre Jacke auf ihr Bett und flucht, als es klopft und Mick eintritt.
„Ich möchte nicht darüber reden.“
„Gut, dann höre mir wenigstens zu.“
Matha setzt sich seufzend in ihren Sessel.
„Ich weiß, ich sollte mich nicht einmischen, aber wenn ich sehe, wie unglücklich ihr Beiden seid, kann ich mich nicht zurückhalten. Ja, Brad ist ein Schwein, weil er dich betrogen hat. Aber willst du wirklich eure komplette Ehe wegwerfen, wegen eines Fehltritts? Was ist mit deinen Fehlern in der letzten Zeit?“
„Bitte? Meine Fehler? Was willst du denn damit sagen? Bin ich etwa durch die Betten gehüpft?“
„Nein. Und Brad auch nicht. Aber du hast ihn mehr als vernachlässigt. Dir Firma und alles andere stand immer an erster Stelle. War das etwa fair?“
„Das ist nun mal mein Job und das weiß er auch. Soll das etwa die Entschuldigung sein für sein Fehlverhalten?“
„Natürlich nicht. Und das würde er dir auch niemals vorwerfen, oder? Er bereut doch zu tiefst was er getan hat. Hätte er es dir sonst gesagt? Vielleicht solltest du darüber nachdenken und eurer Ehe noch eine Chance geben in dem ihr aufeinander zugeht und Kompromisse findet.“
Zur gleichen Zeit schüttet Brad nach seiner Entschuldigung an Peter diesem sein Herz aus und verrät ihm auch, daß sein Chef und Nigel Irwin ihm angeboten haben in Nigels Werkstatt reinzuschnuppern.
„Ist das dein Ernst? Nigel Irwin? Das ist ja der Hammer!“
„Unter anderen Umständen würde ich das auch so sehen...aber jetzt?“
„Was meinst du damit?“
„Ich kann doch jetzt nicht weg. Ich muss meine Ehe retten.“
„Das glaub ich doch nicht. Da bietet sich dir so eine einmalige Chance und du willst sie nicht ergreifen? Ich glaube auch, euch würde diese Auszeit ganz gut tun.“
„Meinst du wirklich?“
„Natürlich. Sieh mal, zur Zeit scheint Matha eh auf Abstand gehen zu wollen. Da ist es vielleicht ganz gut, wenn du dasselbe tust. Dieses Angebot scheint doch wie ein Wink des Schicksals zu sein.“
Brad wirkt nachdenklich.
Es wird morgen und nachdem Kelly Marty wieder sehr kühl behandelt und das Weite gesucht hat, steht dieser vom Esstisch auf.
„Was hast du vor?“ fragt Jakob etwas überrascht.
„Ich muss etwas tun. Ich habe keine Lust, daß unsere Ehe ebenso den Bach runter geht, wie die von Brad und Matha.“ Er stürmt hinaus.
„Steht es so schlimm um sie?“ fragt Jakob Mick, der auch noch im Frühstückszimmer sitzt.
Mick seufzt nur und nickt leicht.
„Und was bedrückt dich?“
„Wie...meinst du das?“
„Ach komm. Dieses Haus scheint nur so mit Problemen voll zu sein.Und du siehst auch nicht aus, als wenn du ohne Sorgen wärst.“
„Bin ich so einfach zu durchschauen? Na gut. Wie du ja weißt, habe ich keine richtige Familie mehr. Und vor kurzen habe ich meinen Kusin Rudolph kennengelernt. Leider ist er sehr schnell wieder abgereist.“
„Und jetzt fehlt er dir natürlich.“
„Ja. Ich meine, nicht daß ich mich hier nicht wohl oder zur Familie zugehörig fühlen würde...aber es ist doch etwas anderes.“
„Telefoniert ihr denn ab und an mal?“
„Ich habe leider schon lange nichts mehr von ihm gehört.“
„Dann besuche ihn doch.“
„Ich will mich nicht aufdrängen, weißt du?“
„Ihr seid verwandt...das ist doch kein Aufdrängen.“
„Meinst du?“
Jakob lächelt nickend.
Ned holt Susi aus dem Krankenhaus ab, was ihr etwas peinlich ist. Doch er beruhigt sie, daß er es gerne tut. Dabei kommen sie sich etwas näher und Ned versucht Susi zu küssen, aber sie weicht ihm aus.
„Was..was ist los?“
„Tut mir leid, Ned. Aber ich möchte keine Beziehung aufbauen auf Mitleidsbasis.“
„Das ist doch kein Mitleid. Ich liebe...“
„Stopp. Sag das bitte nicht.“ unterbricht sie ihn.
„Aber...“
„Bitte, Ned.“
Es klopft und ein Arzt kommt herein, um ihr die Entlassungspapiere zu bringen und zu fragen wie es ihr geht. Ned fühlt sich dabei nicht wohl.
Mick sitzt im Arbeitszimmer und schaut in sein Adressbuch auf Rudis Nummer. Er atmet tief durch und wählt. Als sich jemand meldet möchte er gern mit Rudi sprechen, aber die Frau an der anderen Leitung sagt ihm, er sei vor Wochen schon weggezogen. Mick bedankt sich und legt verwundert und nachdenklich auf.
Marius hört, wie die Wohnungstür zugeht. Erst jetzt verlässt er sein Zimmer, doch zu seiner Überraschung steht Julie mit verschränkten Armen vor ihm.
„Wußte ich es doch.“
„Was meinst du?“ sagt er überspielend, als er in die Küche geht und sie ihm folgt.
„Ach, tu doch nicht so. Du wolltest nicht mit mir reden, deswegen hast du gewartet bis ich weg bin, richtig?“
Er trinkt seinen Kaffee und seufzt. „Es gibt auch nichts zu bereden.“ Er schaut auf den Tisch und sieht, daß Julie den Vertrag erneut aus dem Müll gefischt hat.
„Hör zu, Marius.“ beginnt sie, als sie sich zu ihm setzt. „Das ist eine tolle Chance für dich. Ich weiß, wie sehr du dir so etwas gewünscht hast. Jetzt willst du alles abblasen...wegen mir?“
„Ich...ich habe hier alles, was ich brauche.“
„Unsinn! DAS ist es, was du willst und du wirst es machen, okay? Ich bin kein kleines Mädchen mehr, daß du beschützen musst. Also. Nimm dieses Angebot an und fang an zu packen.“ Sie lächelt ihn aufmunternd an.
Er steht auf. „Gut. Ich gehe nach Mailand...aber nur, wenn du mitkommst.“
Das hat sie nicht erwartet und schaut sichtlich irritiert.
Matha steht vor dem Gästezimmer und geht in Gedanken noch einmal Micks Gespräch durch. Soll sie wirklich darauf eingehen? Sie holt tief Luft und betritt das Zimmer...aber es ist leer. Erschrocken sucht sie alles ab...keine Sachen von Brad und auch der Koffer ist weg. Sie setzt sich verzweifelt auf das Bett und hält sich die Hand vor den zitternden Mund.

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