So in etwa soll die neue Villa aussehen. Die Treppe vorne: immer noch die drei runden Marmorstufen. Rechts und links stehen große Bäume, welche die ganze Auffahrt säumen. In der Mitte des Wiesenrondells steht nun ein großer Springbrunnen.

NEUE HAUTFIGUREN STAFFEL 09

Inspiriert von amerikanischen Serien sind die Namen englisch auszusprechen.

HERMANN LIRCH: Moderator bei "Radio ESSEN"
LEORNARD RÖSSLER: Intendant bei "Radio ESSEN"
LARISSA SCHILLER: Thorstens Retterin
KOMMISSAR RINGO DITTRICH: Mordkommission

CastListe Staffel 09

KEINE FOLGENDEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDEN SERIE!

MATHA KORTH: --
BRAD KORTH - FULLER: Peter Phelps ("Baywatch")
TIM KORTH - FULLER: Matthew Lawrence ("Mrs.Doubtfire")
MARTY KORTH: --
KELLY KORTH: Kim Basinger ("Batman")
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")
MICK KABBIN: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
CLAUDIA TONHAUS: --
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
SARAH TONHAUS: Susanne Uhlen ("Das Erbe der Guldenburgs")
JULIE BAUER: --
RUDOLPH KABBIN: Patrick Bach ("Silas", "Nicht von schlechten Eltern")

Guest Stars:
ELISABETH VON DER HEIDE: Liselotte Pulver ("Sesamstrasse")

ALEXANDRA L´ADORE: Shannon Doherty ("Beverly Hills, 90210")
CHRISTIAN ULRICH: Andreas Frege (Sänger von "Die toten Hosen")
INGOLF DOLLBERG: Andreas Mannkopff ("Die Wicherts von Nebenan")
PETER ZECHNER: Justin Chambers (>Clavin Klein< Modell, "Another World")
HERMANN LIRCH: Thomas Hackenberg (Radiomoderator)
LEONARD RÖSSLER: --
LARISSA SCHILLER: Ellen DeGeneres ("Ellen")
RINGO DITTRICH: George Clooney ("Golden Girls", "Tage wie dieser")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 26. September 2012

Staffel 08 - Teil 14: DAS MAß IST VOLL!

Nach der Kamerafahrt über Essen, Heranzoomen an die Klinik. Schnitt auf Marius, der aus Julies Zimmer gestürmt kommt, gefolgt von Kelly, die ihn kaum beruhigen kann. Aufgeregt spricht Marius jede Schwester, jeden Pfleger und Arzt an um herauszufinden, wo Julie steckt, doch niemand weiß etwas.
„Das kann doch nicht wahr sein! Sie kann doch nicht nach so einem Unfall einfach aus dem Krankenhaus spazieren und niemand will wissen, wo und mit wem sie fortgegangen ist.“
„Bitte, Marius. Du musst dich beruhigen....wir finden sie. Ganz sicher.“
„Julie...Gott, wo bist du...“ schluchzt Marius.
Boris sitzt im Wagen und blättert einige Unterlagen durch, als der Chauffeur die Türe öffnet und Alex zu ihm steigt.
„Und?“ fragt er neugierig.
„Wie zu erwarten....Sprachlos. Daran wird sie erst mal wieder zu arbeiten haben.“
„Soll ich...?“
„Was für eine Frage, Boris. Natürlich.“ grinst sie und er öffnet einen kleinen Koffer und gibt ihr daraus einen der zwei Kopfhörer, welche an einem Gerät in dem Koffer angeschlossen sind. Sie setzt sie erwartungsvoll auf. Ebenso er und schon ertönt die dumpfe, aufgebrachte Stimme von Matha.
Diese läuft hektisch durch das Büro. Marty und Mick beobachten sie, trauen sich kaum sie anzusprechen.
„Das ist wirklich das Allerletzte!“ brüllt sie. „Kommt hier hereingeschneit und bietet mir gönnerhaft einen Kompromiss an. Mir!!“
„W...was hat sie denn gewollt?“ schluckt Mick.
„Die Firma mit ihrer fusionieren und sich als Herrscherin einsetzen. Das wollte sie!“
„Was ist denn daran der Kompromiss?“ fragt Marty.
„Na was wohl: das Korth zwar überlebt, aber unter neuer Führung und neuem Label. Aber nicht mit mir! Das kann sie so was von vergessen!“
„Was hast du jetzt vor?“ will Marty weiter wissen.
„Sie will einen Krieg? Dann bekommt sie einen Krieg! Ich weiß, daß ich versprochen habe nie mehr zu solchen Mitteln zu greifen...aber es gibt anscheinend keinen anderen Weg dieser Schlange zu begegnen.“ Mathas Blick wird scharf und sehr ernst.
Ned steigt aus dem Fahrstuhl und läuft auf den Vorzimmertresen zu, wo Susi hektisch Unterlagen zusammenheftet.
„Was war denn plötzlich los? Wieso bist du so überstürzt davon gehechtet? Ist was passiert?“
„Ich...Nein...also...“ stottert Susi etwas nervös. Zu ihrer Erleichterung geht die Tür zu Mathas Büro auf und sie stürmt hinaus, gefolgt von Marty und Mick. Sie ist immer noch verärgert und Ned glaubt nun, daß dies der Grund für Susis Verschwinden aus der Kantine sei. Matha läuft an ihm vorbei und Ned schaut ihr fragend nach.
„Was ist denn passiert?“
„Das erkläre ich dir unterwegs.“ sagt Marty und reißt Ned förmlich mit. Er schaut noch einmal schnell entschuldigend zu Susi, welche erleichtert ist und ihm verzeihend zu nickt.
Auch Brad läuft jemandem hinter her: Peter, der zu seinem alten wagen geht. Dort holt er ihn auch ein.
„Gefeuert? Aber...du hast doch gar nichts getan. Ich werde das sofort richtig stellen.“ sagt er und will zurück zur Werkstatt gehen, aber Peter hält ihn fest.
„Das ist doch Unsinn. Abgesehen würde er dir jetzt eh nicht mehr glauben. Dollberg wird nur denken, daß du mich raus hauen willst.“
„Aber die Anderen...“
„Werden dicht halten. Das habe ich ihnen klar zu verstehen gegeben. Außerdem mögen die dich...auch wenn sie eine merkwürdige Art haben das zu zeigen.“
Brad seufzt. „Und was willst du jetzt tun?“
„Was wohl? Nach hause fahren und anfangen einen neuen Job zu suchen.“ Er sieht Brads Gesichtsausdruck und klopft ihm auf die Oberarme. „Mach dir um mich keine Sorgen, Brad. Ich kriege das schon hin. Du hast ewig nach einem Job wie diesen gesucht. Ich konnte nicht zulassen, daß du ihn wegen so einem Mist sofort wieder verlierst.“
„Danke.“ sagt Brad demütig.
„Kein Ding. Aber hey...reiß dich ab jetzt zusammen, Tiger. Ich bin nicht mehr da, um dich rauszuholen.“ zwinkert Peter und steigt in seinen alten Wagen.
Kelly kommt mit Marius aus einem Büro in der Klinik, wo sie erfahren haben, daß Julie aus eigenen Stücken gegangen ist. Verzweifelt setzt sich Marius im Flur auf eine Bank. Kelly tröstet ihn.
„Ich will sie nicht verlieren.“
„Das wirst du auch nicht. Wir finden sie. Du hast doch gehört. Es ging ihr sehr gut, als sie die Papiere abgegeben hat. Und wirkte glücklich und zuversichtlich. Vielleicht kann sie sich erinnern und ist längst wieder zuhause.“
„Und wenn nicht? Was, wenn sie irgendwo herumirrt. Und wer war de Kerl, den man für ihren Bruder gehalten hat?“
„Das finden wir heraus.“ sagt Kelly und hat plötzlich einen Gedanken. „Vielleicht war es Chris?“ Sie springt auf. „Ich rufe ihn mal an.“
Auch Marius springt auf. „Vielleicht hast du recht. Lass uns hinfahren.“
Sarah sieht durch die offene Tür, daß Claudia ihre restlichen Sachen zusammen packt.
„Du gehst also wirklich.“ sagt sie und ihre Stimme versucht stark zu klingen. Doch ein leicht trauriger Unterton schwingt mit.
„Das weißt du doch. Und du weißt auch warum.“
„Ich hatte gehofft, du würdest es dir noch einmal überlegen.“
„Da gibt es nichts zu überlegen.“
„Und wohin ziehst du jetzt? Zurück in diese üble Gegend, wo du vorher gewohnt hast?“
Claudia stockt, kneift die Augen zu und geht dann langsam auf Sarah zu.
„Was?“ fragt diese in Vorahnung.
„Ich muss dir was sagen. Ich werde nicht einfach umziehen.“
„W...was soll das heißen?“
„Ich...verlasse Essen.“
„Bitte? Und wohin gehst du? Bochum? Dortmund?“
Claudia seufzt. „Es geht nach Kenia.“
„Das ist ein Scherz, oder? Sag mir, daß du Scherze machst!“
Claudia sagt nichts und Sarah wird wütend.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein, Claud! Du willst flüchten? Fein! Aber nach Kenia? Und was soll aus uns werden? Aus Tobias und mir?“ Sie erschrickt und wendet sich wieder ihrer Schwester zu. „Du nimmst Tobias mit, oder? Du lässt mich allein zurück?“
„Nein. Tobias darf weiter hier bei Matha, Brad und Tim bleiben.“
„Prima!“ ärgert sich Sarah.
„Es ist doch nicht für immer, Sarah. Ich komme wieder...wenn etwas Gras über die ganze Sache gewachsen ist.“
„Wie beruhigend! Das hat dieser Brad ja wunderbar gemacht. Und schon wieder bricht unsere Familie auseinander.“ Sie rauscht aus dem Zimmer, bevor Claudia sie aufhalten kann.
Thorsten kommt in sein Büro und bekommt gerade einen Anruf eines Zulieferanten. Das Gespräch scheint nicht gut zu laufen und Thorsten legt verärgert auf.
„Was ist los?“ fragt Marleen, die den Anruf mitbekommen hat.
„Tja, so wie es aussieht, hat Alex Wort gehalten.“
„Was meinst du damit?“
„Du erinnerst dich an meine neuen Entwürfe? Ich habe dafür einen besonderen Stoff geordert...der von L´Adore komplett aufgekauft wurde.“
„Oh.“
„Ja...oh. Jetzt werde ich wohl umdisponieren müssen....das kostet mich wieder Arbeit und Zeit, die ich eigentlich nicht habe.“ seufzt er.
Als Brad zurück in die Werkstatt kommt, wirken die Anderen sehr bedrückt und besonders der Kerl, mit dem er sich geprügelt hat, wirkt demütig und entschuldigt sich bei ihm für sein Verhalten.
„Schon gut. Mir tut es auch leid, daß ich gleich so ausgerastet bin.“
„Du bist eigentlich gar nicht so übel...für so ein Millionärsgatten.“ grinst der Mann zurück.
„Vorsicht.“ grinst Brad zurück und alle müssen lachen.
„Macht ihr schon Pause?“ hört man die strenge Stimme des Chefs, der plötzlich aus seinem Büro kommt. „An die Arbeit, Jungs. Da ist noch gut zu tun.“
Alle gehen wieder an ihre Arbeit. Brad sieht man an, daß die Kündigung von Peter ihn sehr zu schaffen macht.
Zuhause angekommen versucht auch Ned Matha zu überzeugen, daß sie nicht die selben Fahler machen sollte, wie damals.
„Ich kann verstehen, daß du aufgebracht bist, aber...erinnre dich, was alles passiert ist.“
„Ned. Ich bin jede Woche auf dem Friedhof. Mir ist durchaus bewusst, was ich getan habe und was geschehen ist. Aber ich muss etwas tun, um dieses Miststück zu stoppen. Und ich sehe einfach keine andere Möglichkeit mehr, als sie mit ihren eigenen unfairen Mitteln zu schlagen. Anscheinend ist es uns nicht einmal möglich diesen Spion zu finden, der uns diese ganze Sache eingebrockt hat.“
„Trotzdem, Matha. Denk noch einmal in Ruhe drüber nach bevor du etwas tust, was du später bereust.“
Matha winkt hektisch ab und geht die Treppe hinauf.
„Und was jetzt?“ fragt Marty besorgt.
„Jetzt können wir nur hoffen, daß sie zur Einsicht kommt.“ seufzt Ned.
Susi macht sich auf den Weg nach hause und wirkt etwas niedergeschlagen, als Uzur sie abfängt und ihr zu ihrer Einsicht gratuliert.
„Lass mich doch endlich in Ruhe.“ keift sie ihn an.
„Ich weiß überhaupt nicht, wieso du mich immer so angreifst, Susanne. Ich will dir doch nur helfen...dich beschützen.“
„Ich brauch keinen Schutz...und dich brauch ich schon einmal gar nicht, verstanden?“ Sie steigt auf ihr Fahrrad und fährt davon.
„Ich liebe kratzbürstige Katzen!“ ruft er ihr noch hinter her.
„Du kannst es nicht ertragen, daß es eine Frau gibt, die dir nicht zu willen ist, oder?“ sagt Debra, die plötzlich hinter ihm steht, ihn angrinst und in ihr Auto steigt. Er schaut ihr nur selbstgerecht nach.
Chris ist auch völlig aus dem Häuschen, als er von Julies Verschwinden hört. Marius ist noch niedergeschlagener, weil er gehofft hatte, Kelly habe recht, daß Chris Julie mitgenommen habe.
„Was wenn es Daniel gewesen ist?“ fragt Chris Kelly flüsternd.
„Kann ich mir nicht vorstellen. Er ist doch spurlos verschwunden und die Polizei hat ihn doch immer noch im Visier.“
„Aber wer war es dann?“
„Wenn ich das wüsste. Eine der Schwestern hat erzählt, daß sie von einem Pfleger erzählt habe, mit dem sie sich gut verstanden hat.“
„Das ist doch ein guter Hinweis.“
„Nur, daß es diesen ominösen Pfleger gar nicht gibt. Deswegen habe ich Marius auch nichts davon erzählt.“
„Verdammt!“
„Und was machen wir jetzt?“ fragt Marius zu ihnen hinüber. „Die Polizei unternimmt nichts, bevor sie nicht länger verschwunden ist.“
„Keine Sorge. Morgen suchen wir sie.“ sagt Kelly und setzt sich zu ihm. „Wir finden Julie. Ganz sicher.“ Sie schaut dann zu Chris und wirkt doch nicht so optimistisch.
Claudia steht mit ihren Sachen in der Eingangshalle und alle verabschieden sich von ihr. Sarah steht oben auf der Galerie und schaut nur zu ihr. Tobias ist sehr traurig und drückt seine Mutter ganz fest.
„Versprich mir immer brav zu sein und auf Matha zu hören, ja?“
„Natürlich.“ schluchzt Tobias.
„Du wirst uns sehr fehlen. Und Brad tut es leid, aber er muss noch arbeiten. Er hätte sich gern von dir verabschiedet.“ sagt Matha.
Claudia nickt und man spürt ihr schlechtes Gewissen. Dann drückt Matha sie liebevoll.
„Komm bald zurück, ja?“
Ihr Gepäck wird hinausgetragen. Ned hilft dabei. Dann schaut Claudia die Galerie hoch und die Blicke von ihr und Sarah treffen sich kurz, bevor diese fluchtartig verschwindet.
„Und sorgt bitte dafür, daß Sarah mit Mutter gut klar kommt.“
„Das machen wir schon.“ sagt Marty und drückt Claudia auch kurz.
Sie gehen hinaus und bevor Claudia in den Wagen steigen kann, läuft Tobias noch einmal zu ihr und schmeißt sich ihr in den Schoss. Claudia bricht dabei fast das Herz. Matha nimmt ihn und Claudia steigt ein. Gerade als der wagen losfährt, kommt Brad die Auffahrt hoch und auch ihre Blicke treffen sich kurz. Brad steigt aus und geht zu den Anderen, die Claudia hinterher winken.
Matha schaut ihren Mann an. „Du hast sie grade verpasst.“ Dann geht sie mit den Kindern zurück ins Haus.
„Bist du nun zufrieden?“ sagt jemand neben ihm, als Brad dem Auto noch hinterher schaut. Überrascht schaut er die Person an. Es ist Mick, der ihm einen bösen Blick zuwirft und auch ins Haus geht.
Kurz darauf geht Brad ins Kaminzimmer, wo Mick sich einen Drink genehmigt.
„Was hast du damit gemeint, bitte?“
„Das weißt du doch wohl besser als jeder Andere hier.“
„Ich verstehe nicht...“
„Ach nein? Dann hast du also nicht deine Frau mit Claudia betrogen?“
Brad wird nervös und versucht Mick zu beruhigen, bevor alle es hören.
„Wie konntest du nur, Brad? Matha liebt dich und sie hat weiß Gott nach allem besseres verdient, als hinterrücks betrogen zu werden.“
„I...ich habe das nicht gewollt.“
„Natürlich nicht. Wie lange lief das denn schon mit euch?“
„Ich schwöre dir, Mick. Da lief gar nichts. Es war ein einmaliger Ausrutscher.“
„Dann kannst du es Matha ja auch ruhig sagen.“
„Bist du verrückt? Unsere Beziehung ist zur Zeit eh eisig...Das würde sie komplett zerstören.“
„Das hättest du dir vorher überlegen sollen, mein Freund.“ Mick stellt sein Glas energisch ab und lässt Brad allein, der sich wütend durch die Haare geht.
Kelly kommt ins Schlafzimmer und wirkt sichtlich erschöpft. Marty kommt aus dem Bad, nur mit einer Pyjamahose bekleidet und freut sich seine Frau zu sehen. Er küsst ihr zärtlich auf den Nacken. Natürlich spürt er, daß sie etwas beschäftigt und als er erfährt, was passiert ist, nimmt er sie liebevoll in den Arm.
„Es wird sicher alles gut.“
„Das hoffe ich sehr, Marty.“ seufzt sie.
Als es Morgen wird, sitzt Brad schon im Frühstückszimmer. Matha kommt herein, wirkt verwundert, gibt ihm einen Kuss und bedient sich am Buffet.
„Du warst gar nicht im Bett. Alles okay mit dir?“ fragt sie.
„Oh...ähm. Ja. Es war nur ein harter Tag und mir sind so viele Dinge durch den Kopf gegangen. Ich wollte dich nicht wecken.“
„Wie fürsorglich.“ sagt Mick, der gerade eintritt und wirft dabei Brad einen bösen Blick zu, was diesen sehr nervös macht.
„I..ich muss auch gleich in die Werkstatt. Dollberg will irgendwas besprechen.“ Er springt auf, küsst Matha flüchtig und geht.
Matha schaut ihm verwundert nach, lächelt aber. „Er nimmt diesen Job wirklich sehr ernst. Das freut mich.“
„Apropos Job. Was ist mit dir? Konntest du überhaupt schlafen?“
„Ehrlich gesagt nein. Ich habe die ganze Nacht gegrübelt, was ich tun könnte und wie ich es früher angegangen wäre.“
„Und? Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?“
„Glaub mir. Mir fällt schon noch etwas ein. Bislang ist mir immer etwas eingefallen.“
„Und eben davor habe ich etwas Angst.“ seufzt Mick.
„Keine Bange. Ich werde nichts unüberlegtes tun.“ zwinkert sie ihm zu.
Es klopft an Sarahs Tür und Marty tritt ein. Es sieht so aus, als habe auch sie kein Auge zu gemacht. Marty sieht, daß auch sie schon gepackt hat.
„Ich wollte euch zuvor kommen, bevor ihr mich hinauswerft.“ sagt sie und starrt aus dem Fenster in den Park.
„Sarah. Niemand will dich hinauswerfen. Claudia meinte nur, es sei vielleicht besser, wenn du zu deiner Mutter zurückziehst. Und ihr versteht euch doch jetzt auch wieder viel besser, oder?“
„Sicher.“
„Aber wenn du lieber bleiben möchtest...“
„Das ist lieb, aber ich denke, wenn Claudia und meine Mutter sich mal in einem einig gewesen sind, dann sollte ich mich dem auch fügen.“
Marty lächelt kurz und lässt sie dann allein.
Ned sieht vor dem Haus, wie Brad in seinem Wagen vor dem Lenkrad sitzt und vor sich hinstarrt. Er klopft vorsichtig an die Scheibe.
„Alles in Ordnung mit dir?“
„Ja...alles okay.“ schreckt Brad hoch. Ned glaubt ihm nicht, geht um den Wagen rum und steigt auf der Beifahrerseite ein.
„Was ist los mit dir?“
„Ach...es ist wegen Peter.“
Ned schaut ihn fragend an und Brad erzählt ihm, was geschehen ist.
„Und jetzt machst du dir Vorwürfe, daß er wegen dir seinen Job verloren hat.“
„Ja. Ich war gestern schon nah dran Dollberg die Wahrheit zu sagen...“
„Aber...?“
Brad seufzt. „Peter hat recht. Ich habe lange nach diesem Job gesucht. Ihn jetzt wieder zu verlieren...“
„Verstehe ich. Aber du weißt, ich kann deine Hilfe immer noch gut gebrauchen.“ lächelt Ned und klopft ihm auf die Schulter, bevor er aussteigt.
Brad kommt ins grübeln und scheint dann eine Idee zu haben. Er startet den Motor und fährt los.
Chris und Marius haben Kelly zur Schule begleitet. Sie verspricht, daß sie sich umhören wird, ob jemand von ihren Klassenkameraden etwas von ihr gehört hat. Chris und Marius wollen unterdessen nach ihr suchen.
Unterwegs im Auto kommen sich Marius und Chris etwas näher und Marius will Chris noch einmal für seine Hilfe danken, besonders für das, was er für Julie getan hat.
„Ich? Was habe ich schon groß getan?“
„Sie waren für sie da, als sie Hilfe gebraucht hat. Mehr als ich.“
„Unsinn. Glauben sie mir: Julie liebt sie und ist ihnen sehr dankbar für alles. Der Verlust der Eltern ist immer hart. Und natürlich eckt man dann oft auch mal an.“
„Ich wollte immer nur das Beste für sie und habe dann doch alles falsch gemacht.“
„Ich kenne Julie noch nicht so lange, aber so wie ich sie kennengelernt habe, ist sie eine phantastische, liebevolle, junge Frau. Und das spricht sehr für ihren Umgang mit ihr.“
„Nett, daß sie mich aufheitern wollen...aber wenn dem so wäre, wieso konnte sie sich dann nicht an mich erinnern?“ Nach kurzen Schweigen fragt er dann: „Wo fahren wir jetzt eigentlich hin?“
„Zum Krankenhaus.“
Matha ist zum Friedhof gefahren. Sie erhofft sich dort mit ihrem Gespräch zu Marion eine Eingebung. Aber es scheint alles weiter still zu sein, was sie verzweifeln lässt.
Da tritt Marty neben sie.
„Ich habe geahnt, daß du hier bist. Du hast wohl unseren Termin mit den Aktionären vergessen.“
„Aber der ist doch erst...“ Sie schaut auf ihren Arm, wo sie feststellt, daß sie in dem ganzen Stress ihre Uhr vergessen hat. Sie seufzt. „Es tut mir leid, Marty. Ich bin einfach am Ende. Normalerweise gibt mir dieser Platz Kraft und manchmal habe ich das Gefühl, daß Marion mir Mut zu spricht und Ideen zu flüstert. Ich weiß, daß klingt dumm.“
„Überhaupt nicht. Mir geht es oft ähnlich wie dir. Ich liebe Kelly über alles, aber trotzdem wird Marion immer meine erste große Liebe sein und wenn ich nicht weiter weiß, bin ich hier und spüre, wie der alte Elan wieder aufgeladen wird.“
„Dann bin ich nicht verrückt?“
„Ein bisschen vielleicht.“ grinst er und sie lächelt zurück. „Und jetzt müssen wir wirklich los.“ Er nimmt sie in den Arm und gemeinsam gehen sie zurück zu ihren Wagen.
Etwas später betreten sie das Konferenzzimmer in dem sich die Aktionäre lautstark, aufgeregt und besorgt unterhalten. Erst als Matha auf den Tisch haut, kehrt Ruhe ein.
„Ich weiß, daß sie alle gehört haben, was geschehen ist. Aber ich versichere ihnen, daß es keinen Grund zur Panik gibt.“
„Das sagen sie jetzt schon seit Monaten und doch stürzen die Zahlen in ein tiefes Loch.“
„Das ist richtig. Aber sie kenne mich lang genug, um zu wissen, daß ich keine Scherze mache, wenn es um das Überleben meiner Firma geht.“
„Sie würde über Leichen gehen.“ wirft jemand ein und es wird wieder getuschelt.
„Nun. Das stimmt. Ich habe in der Vergangenheit einige Dinge praktiziert, die...nun ja, nicht ganz sauber gewesen sind. Doch da kann ich sie beruhigen. So weit wird es nicht mehr kommen.“
„Sondern?“
„Ich bin dabei etwas auf die Beine zu stellen, was der Konkurrenz den Boden unter den Füssen wegziehen wird. Und da können sie sicher sein! Wir werden schon bald wieder an der Spitze stehen und schwarze Zahlen schreiben.“
„Und L´Adore?“ fragt jemand und alle anderen stimmen mit ein. „Ja. Was ist mit L´Adore?“
„L´Adore? Wer oder was ist das?“ sagt Matha nur cool und scheint damit tatsächlich die Menge zu beruhigen, so daß diese begeistert auf den Tisch klopfen.
„Sehr gut.“ flüstert Marty ihr zu.
Als sie wieder in ihrem Büro sind, fragt Mick: „Und was ist das für eine Bahn brechende Idee, die du auf die Beine stellen willst?“
Auch Marty schaut sie erwartungsvoll an, doch durchschaut es schnell. „Du hast gar keine, oder?“
Chris fragt sich durch das ganze Krankenhaus und ist dabei sehr forsch, was Marius imponiert. Aber der Erfolg bleibt aus. Als sie sich in in den Eingang setzen, leicht erledigt und desillusioniert, sagt Marius auch, daß er Chris gut leiden kann.
„Danke. Beruht auf Gegenseitigkeit.“
„Und was jetzt? Wir scheinen jetzt jeden gefragt zu haben, der etwas über diesen Pfleger wissen könnte.“
„Ja. Das stimmt.“ seufzt Chris. „Aber langsam werde ich das Gefühl nicht los, als wenn es ihn gar nicht gäbe. Vielleicht hat Julie...na ja, ihn sich eingebildet.“
„Das glaube ich nicht.“
„Gut. Dann mal weiter.“ stöhnt Chris und steht auf. Auf dem Weg zum Parkplatz sieht er ein Auto und ihm fällt durch eine Rückblende ein, daß er den Wagen schon mal mit Daniel gesehen hat.
„Was ist?“ fragt ihn Marius.
„Ich könnte mich irren, aber...ist das dort nicht die Karre von Daniel?“
Marius schaut hinüber und denkt auch nach.
Brad steht vor dem Haus in einer heruntergekommenen Gegend. Er klingelt an einer Tür und steht kurz darauf vor Peter, der sich sehr wundert. Er bittet etwas widerwillig Brad herein. Die Wohnung sieht schlicht und etwas heruntergekommen aus.
„Was verschafft mir die Ehre?“
„Ich wollte nur mal fragen, wie es mit der Jobsuche vorangeht.“
„So schnell geht das auch nicht, das müsstest du doch wissen.“ lacht Peter.
„Ja, das weiß ich. Und deswegen will ich dir auch einen Vorschlag machen.“
„Jetzt bin ich aber gespannt.“
„Wie wäre es, wenn du bei uns im Fuhrpark arbeiten würdest.“
„Was?“
„Du weißt doch, daß wir dort Hilfe benötigen. Ich konnte es nicht...“
„Familie.“
„Genau. Aber du könntest es. Bitte Peter. Nachdem, was du für mich getan hast, möchte ich dir auch helfen.“
Peter scheint nicht sehr begeistert zu sein.
Elisabeth will Sarah abholen. Diese geht kampflos mit. Natürlich bedankt sich Elisabeth noch bei Matha und Marty für ihre Fürsorge.
„Wenn du Hilfe brauchst, meld dich einfach, okay?“ flüstert Marty Sarah noch zu. Dann gehen sie.
„Irgendwie komisch die ganze Geschichte, findest du nicht?“ fragt Matha Marty, als sie ins Arbeitszimmer gehen.
„Ja. Aber lass uns jetzt über unser eigenes Problem reden. Du hast den Aktionären eine Show der Extravaganz angekündigt. Jetzt musst du den Zirkus auch in die Stadt holen.“
„Ich weiß, ich weiß.. und ich...“ Matha hat plötzlich eine Idee. „Das ist es, Marty!!“
Mick besucht Thorsten zuhause und wundert sich, daß er ihn nicht in seinem Laden angetroffen hat und auch über das Schild, was er dort gesehen hat, daß die Kollektion sich verschiebt.
„Ach. Es gibt Probleme mit ein paar Stoffen, die ich bestellt habe.“
„Probleme? Lass mich raten: Alexandra L´Adore?“
„Japp. Sie hat ja gesagt, daß sie mich vernichten will.“
„Und deswegen gibst du so schnell auf? Wo ist denn dein Kampfgeist?“
„Gute Frage. Wenn du ihn gefunden hast, sag mir Bescheid.“
„So kenne ich dich gar nicht, Thorsten. Und ehrlich gesagt, finde ich das arg beunruhigend.“
„Frag mich mal. Mein Leben lang wollte ich mich aus diesem Geschäft raus halten. Habe einen Familienstreit in Kauf genommen, bin nach Amerika geflüchtet, nur um jetzt als einziger der Familie Mars noch dieses Unternehmen in der Hand zu haben. Und was passiert? Nachdem ich dachte, ich hätte alles fest im Griff, alle Querelen wären beseitigt, werde ich erneut in einen Kampf hineingezogen und stehe nun selbst wieder vor dem Ruin. Vielleicht ist es einfach ein Zeichen.“
„Ja vielleicht. Und zwar ein Zeichen, daß du kämpfen sollst. Und da gibt es doch noch eine Möglichkeit.“
„Und die wäre?“
„Dein Bruder Lars.“
Marius und Chris sitzen im Auto und behalten den anderen Wagen im Auge. Tatsächlich kommt plötzlich Daniel aus dem Krankenhaus, steigt ein und fährt los. Die Beiden folgen ihm.
Elisabeth hilft Sarah ihre Sachen in ihrem Zimmer auszupacken und beteuert immer wieder, wie froh sie ist, daß sie wieder bei ihr sei. Da klingelt das Telefon. Sie geht kurz dran, würgt die Person aber ab, sagt sie rufe zurück und kehrt dann zu Sarah zurück.
„Mutter. Ich kann das alleine machen.“
„Bist du dir sicher? Ich helfe dir gern, mein Kind.“
„Wirklich. Ich bin erwachsen.“
„Ist ja gut. Ich wollte dir doch nur helfen.“ sagt Elisabeth beleidigt.
„Das weiß ich doch.“ sagt Sarah beruhigend.
„Also gut. Aber wenn du mich brauchst, dann sag Bescheid, okay?“
Elisabeth geht hinaus und Sarah fühlt sich erleichtert. Sie will versuchen wieder zu flüchten. Und horcht, wo Elisabeth gerade ist. Sie hört, daß diese in ihrem kleinen Arbeitszimmer telefoniert. Sarah will sich vorbei schleichen, als sie bemerkt, daß ihre Mutter mit Claudia spricht.
„Ich habe dir gesagt, daß ich mich um alles gekümmert habe, Claudia. Wenn du morgen früh zum Flughafen fährst, wirst du alle Unterlagen überreicht bekommen. Gut. Es ist besser für Sarah.“
Diese ist erschrocken und kann sich kaum bewegen.
Sarah ist wieder in ihrem Zimmer, als ihre Mutter zu ihr kommt und sagt, sie würde kurz etwas besorgen.
„Brauchst du noch etwas, mein Kind?“
„Nein danke. Ich habe alles.“
Dann geht Elisabeth. Als Sarah hört, wie die Tür zufällt, will sie in das Arbeitszimmer, doch es ist abgeschlossen.
„Verdammt.“ flucht Sarah, hat dann aber einen Gedanken und läuft hinunter in das Hausmeisterzimmer. Dort findet sie tatsächlich den Generalschlüssel, läuft zurück und betritt das Zimmer. Sie geht zum Telefon und wählt die Wahlwiederholung. Dort meldet sich der Empfang eines Hotels. Sarah legt wieder auf und wirkt glücklich.
Marty läuft nachdenklich durch das Zimmer.
„Eine Modeparty?“
„Ja. Wieso nicht? Der Korthball war auch immer das Ereignis. Und von diesen Sachen sind wir durch die Expansion stark abgekommen. Lass uns wieder dorthin zurückkehren. Wieso nicht jetzt in einer großen Lagerhalle eine Party, wo die Modells in unseren Designs herumlaufen, so daß die Kunden alles sofort sehen können.“
„Mode zum anfassen also?“
„Genau. Wichtig ist nur, es so geheim zu halten, daß niemand davon Wind bekommt, bevor nicht alles 100%ig feststeht.“
„Die Idee ist nicht schlecht. Aber wie willst du das geheim halten vor L´Adore?“
„Du kennst mich doch.“ grinst Matha. „Ich sagte doch, man muss sie mit ihren eigenen Waffen schlagen.“
„Das bedeutet was?“
„Weißt du, was Filmproduzenten am Set gern tun, wenn sie befürchten, daß das Ende eines Films zu früh bekannt wird?“
„Nein. Aber du wirst es mir sicher gleich sagen.“
„Sie lassen mehrere Drehbücher schreiben mit verschiedene Enden.“
„So daß keiner weiß, welches das Echte ist.“
„Genau so ist es.“ grinst Matha.
Es klopft und der Butler kommt herein: da wäre ein Gespräch für Marty. Er nimmt es entgegen.
„Ach du lieber Himmel. Das habe ich vollkommen vergessen.“ haut er sich vor die Stirn.
Auch bei Claudia klopft es und sie ist völlig erschrocken, als Sarah vor ihr steht.
„Wie...?“
„Du bist also noch nicht abgereist, wie ich sehe.“
„Nein. Erst...“
„Morgen, ich weiß. Ich habe dein Gespräch mit Mutter mitbekommen. Und ich will jetzt wissen, was da zwischen euch läuft. Und komm mir nicht mit irgendwelchen Ausreden, okay?“
Als Matha zu ihrem Zimmer will, hört sie aus einem anderen das Brausen der Dusche und jemanden singen. Sie ist völlig überrascht und klopft. Da keiner reagiert, geht sie hinein. Das Zimmer müsste eigentlich leer sein aber sie sieht einen alten Koffer auf dem Bett liegen. Sie nähert sich diesem und bemerkt nicht, daß die Dusche aufgehört hat.
„Hallo.“ sagt jemand und erschrocken dreht sie sich um. In der Badezimmertür steht Peter. Die Kamera zeigt ihn von hinten, wie er nackt, nur mit einem Handtuch auf den Schultern, in der Tür steht und Matha ihn mit großen Augen anstarrt.
Marius und Chris sind Daniel bis zu einer Wohnung gefolgt.
„Glaubst du wirklich, daß sie...“ fragt Chris.
„Das werden wir jetzt herausfinden.“ erwidert Marius und steigt entschlossen aus. Da geht die Haustür schon auf und Daniel kommt mit Koffern heraus, die er in den Kofferraum seines Wagens legt. Julie folgt ihm und lächelt ihn an.
„Julie.“ sagt Marius erst leise und ruft sie dann laut: „Julie!“
Daniel zuckt zusammen, baut sich dann aber schützend vor Julie auf.
„Was... hast du vor?“ sagt Marius, während Chris ebenfalls aussteigt und zu ihm läuft. „Lass mich zu ihr!“ brüllt er Daniel an und droht ihn zu weg zu stoßen.
„Sie will dich nicht sehen!“ sagt Daniel.
„Das hast du nicht zu entscheiden. Julie!“
„Bitte. Wieso können sie mich nicht in Ruhe lassen?“ sagt Julie und klingt sehr verzweifelt.
„Aber ich bin dein Bruder. Was hast du vor...mit dem?“
„Das ist mein Freund und ich liebe ihn.“
„Was?“
„Julie, lass uns in Ruhe darüber reden.“ greift Chris ein.
„Nein. Bitte Daniel. Lass uns fahren.“ sagt Julie und steigt in den Wagen.
„Ihr habt die Lady gehört.“ grinst Daniel fies.
„Wo willst du mit meiner Schwester hin?“
„Weit weit weg!“ lacht Daniel und steigt ein. Dann tritt er aufs Gas und Marius und Chris können nur entsetzt hinter her schauen.
„Julie!!!“ brüllt Marius noch verzweifelt.

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